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Trainingstagebuch #2 von Julia Hauser

Julia Hauser, unsere Olympia Starterin und eine waschechte TRI-Kagranerin berichtet von ihrem Trainings- und Wettkampfalltag bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokyo.

Ein Tag im Olympischen Dorf

23. Juli 2021

Gestern am 22. Juli sind wir im Olympischen Dorf in Harumi, einer Bucht in Tokio
angekommen. Heute am 23. startete der Tag sehr zeitig für mich. Bereits um 4:50 in der Früh brachte uns ein Bus zu unserem Wettkampfgelände. Warum so früh? Weil es zurzeit in Tokio schon um 6 Uhr 26 Grad hat! Das Wettkampfgelände ist schon komplett aufgebaut und sieht richtig cool aus!


Um 6:00 startete die „bike familiarization“. Ich absolvierte fünf Runden, eine Runde ist ca 5 km lang. Der Kurs ist schnell, aber auch sehr kurvenreich. Danach ein kurzer „dress-Wechsel“ und wir sprangen ins 27 grad warme Meer. Zwei Runden werden wir schwimmen, eine mit 950 m und eine mit 550 m. Damit war das Training erledigt und die Strecke gut eingeprägt. Danach ging es noch kurz zum Equipment Check. Wir mussten unsere Wettkampf-Anzüge, Helme, Brillen, Trinkflaschen und sonstigen Sachen, die wir beim Wettkampf verwenden zeigen und es wurde kontrolliert, ob alles regelkonform ist. Danach ging es mit dem Bus zurück ins Dorf.


Wir gingen dann direkt in die riesige Essenshalle – dort gibt es rund um die Uhr Essen. Es gibt dort echt alles - man könnte rund um die Uhr Frühstücken, Mittag- oder Abendessen und zwar die unterschiedlichsten Speisen aus den unterschiedlichen Ländern. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es zurück ins Zimmer, um uns etwas auszuruhen. Ich habe momentan ein kleines Appartement gemeinsam mit Lisa (Peterer). Es sind einfach zwei Zimmer und ein „Wohnzimmer“, aber nichts eingerichtet - also bis auf einen Fernseher, Tisch, Kühlschrank, Betten und einem kleinen Schrank ist nichts drinnen. Aber es passt gut, um sich wohlzufühlen und auszurasten. Wie viele Häuser es gibt weiß ich nicht, wir sind im Haus 20 und im 13. Stock. Wir teilen uns das Haus gemeinsam mit den Deutschen, Belgiern und Albanern. Das Dorf ist riesig und ein richtiges Dorf mit all den Hochhäusern und es tut sich schon einiges auf der Straße. Die Japaner haben aber alles top organisiert, sodass es Covid-konform ist und man sich echt sicher, aber auch wohl fühlen kann. Wir müssen jeden Tag bis 17:00 einen PRC Test machen, aber das ist wirklich kein großer Aufwand.


Um 14:30 ging ich dann im Dorf eine Runde laufen. Sie haben eine 400 m Parkbahn errichtet, da es aber auch eine kleine Promenade von so 500-700m gibt, kann man dort ziemlich gut und ungestört von Fußgängern laufen. 45min easy stand bei mir am Programm. Nach einer Dusche ging’s dann kurz zu unserem Physio, um kleine Sachen wieder ins Lot zu bringen. Am Abend ging es wieder zum Essen in die Essenshalle - von unserem Haus gehen wir ca. 5min. Am Abend startete die Eröffnungsfeier. Da unser Tag immer zeitig beginnt und unsere Rennen bald am Programm stehen, gingen wir nicht hin, aber schauten uns den Anfang im Fernsehen an.

Um 21:00 war dann aber Licht aus und Schlafenszeit.

Eure Julia

© ÖTRV

25. Juli 2021